Wie sieht der Alltag als Schulleiterin aus? Und macht der Beruf eigentlich Spaß? Antworten auf diese Fragen findet ihr im großen Interview mit unserer Schulleiterin Silvia Duschka. Drei Schülerinnen (5. Klasse) aus dem Redaktionsteam der digitalen Schülerzeitung hatten im März 2023 die Möglichkeit, ein langes Gespräch mit ihr zu führen.
Anna: Frau Duschka, wieso wollten Sie Schulleiterin werden?
Frau Duschka: Weil ich es spannend finde, mit verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten: mit den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen und den Eltern. Aus dem gleichen Grund bin ich ja auch Lehrerin geworden. Unsere Schule ist wie ein großes Schiff, das wir immer weiterentwickeln und gemeinsam überlegen, was wir als nächstes machen müssen, damit unsere Schule vielleicht noch ein bisschen besser wird. Das ist eine ganz spannende Mischung aus Zusammenarbeit mit Menschen, der Verwaltungsarbeit und konzeptionellem Denken. Das ist das, was mir am besten gefällt: Die Arbeit als Schulleiterin ist so vielfältig und jeder Tag ist anders.
Rihaam: Was machen Sie den ganzen Tag?
Frau Duschka: An einem normalen Tag, so zwischen 7:30 und 7:45, komme ich hierher und dann schaue ich in meine Mails und auch in das Infoportal, wo die Lehrerinnen und Lehrer miteinander berufliche Nachrichten schreiben. Das ist ein wichtiger Teil, Nachrichten zu beantworten, Nachrichten zu schreiben, zu kommunizieren, zum Beispiel auch Eltern Briefe zu schreiben. Dann gibt es ganz viele Termine, bei denen ich mit Menschen aus der Schulgemeinschaft zusammenkomme, um Dinge zu besprechen: Was steht alles so an? Was ist als nächstes zu tun? Und ich mache auch Unterrichtsbesuche. Dabei gehe ich in die Klassen und schaue im Unterricht zu. Zudem haben wir auch noch die Lehrerausbildung hier an der Schule. Die angehenden Lehrkräfte unterrichte ich in Schulrecht, damit sie später wissen, was man rechtlich alles in der Schule beachten muss. Bei der Lehrerausbildung stehen noch Lehrproben und Prüfungen an, bei denen ich in der Prüfungskommission bin. Was mir ganz wichtig ist und was in der Woche schon viel Raum einnimmt, sind auch Gespräche mit Schülerinnen und Schülern. Die SMV kommt jeden Freitag zu mir und dann besprechen wir gemeinsam Anliegen der Schülerinnen und Schüler.
Magdalena: Und was haben Sie früher gearbeitet, bevor Sie hier Schulleiterin wurden?
Frau Duschka: Bevor ich Schulleiterin wurde, war ich Lehrerin für Englisch und Geografie. Für fünf Jahre bin ich dann ans Kultusministerium gegangen und habe dort in der Verwaltung gearbeitet. Nach diesen fünf Jahren bin ich hier ans MTG gekommen. Ein Jahr war ich Mitarbeiterin in der Schulleitung und dann Stellvertreterin. Und jetzt bin ich seit einem Jahr Schulleiterin.
Anna: Was war Ihr Lieblingsfach als Schülerin?
Frau Duschka: Als Schülerin war mein Lieblingsfach Latein. Vor allem die Geschichte und die Kultur, die hinter dieser Sprache steckt, haben mich sehr interessiert. Auch das Übersetzen fand ich immer sehr spannend. Die Sätze, die man entschlüsseln muss, sind wie ein großes Rätsel. Das habe ich sehr gerne gemacht.
Rihaam: Wie finden Sie Ihre Arbeit bis jetzt?
Frau Duschka: Meine Arbeit macht mir viel Freude. Natürlich bringt jeder Job, egal ob man Schulleiterin ist oder einen anderen Beruf hat, immer wieder Dinge mit sich, bei denen man sich denkt „Oh nein, das hätte ich jetzt nicht gebraucht“, aber das gehört zum Leben dazu. Das ist einfach so, es ist nicht immer alles positiv, aber es macht mir wirklich jeden Tag Freude, mit allen Menschen am MTG zusammen zu arbeiten.
Magdalena: Wo sind Sie als Kind zur Schule gegangen?
Frau Duschka: Ich bin in Augsburg zur Schule gegangen.
Magdalena: Was sind Ihre Pläne für das MTG in diesem Schuljahr?
Frau Duschka: Wir wollen unbedingt noch ein zweites Stockwerk mit Möbeln ausstatten, so wie im dritten Stock. Dann müssen wir uns auf jeden Fall auf die neue elfte Jahrgangsstufe vorbereiten, die ja im nächsten Jahr zum ersten Mal im G9 unterrichtet wird. Dabei müssen wir ganz viele Dinge neu überlegen. Ich freue mich in diesem Jahr auch auf das Projekt „Schule als Staat“. Da bin ich schon jetzt ganz gespannt auf die Projekttage, die wir im Sommer haben werden. Und die Einschreibungen der neuen Fünftklässler und das Abitur stehen auch an. Das ist immer spannend.
Magdalena: Wir wissen, dass man das nicht fragt, aber es würde uns sehr interessieren…
Frau Duschka: Jetzt macht ihr mich aber neugierig.
Magdalena: Sie müssen nicht antworten, aber wie alt sind Sie?
Frau Duschka: Kein Problem. Ich bin 47 Jahre alt.
Rihaam: Wir haben noch eine Frage: Sind Sie verheiratet und haben Sie Kinder?
Frau Duschka: Ja, ich bin verheiratet und habe zwei Kinder.
Anna: Was ist das Schönste an Ihrem Beruf als Schulleiterin?
Frau Duschka: Die Begegnung mit euch Schülerinnen und Schülern. Wenn ich euch auf der Treppe sehe, das Zulächeln, das freundliche Grüßen, zu sehen, dass ihr euch hier wohlfühlt und Freude habt. Das ist etwas ganz, ganz Tolles, Menschen so lange in ihrer Entwicklung zu begleiten. Natürlich gibt es da auch mal Momente, wo jemand nicht so gut drauf ist oder wo mal jemand Disziplinprobleme hat oder gesundheitliche Probleme oder einfach keine Lust auf Lernen oder so. Das kann ja nicht nur in der Pubertät mal passieren. Aber am Ende beim Abitur sehe ich immer ganz tolle junge erwachsene Frauen und Männer, die ihren Weg gemacht haben. Und das ist schon superschön.
Rihaam: Ich hätte auch noch eine Frage und zwar was ist denn ihr Lieblingsessen?
Frau Duschka: Ich esse gern Asiatisches wie zum Beispiel Sushi. Solche Gerichte mag ich sehr gerne. Im Frühjahr esse ich auch gerne Spargel. Ich esse bunt gemischt und mag es gerne mal deftiger oder auch einfach nur einen Salat – also kunterbunt durch die Jahreszeiten.