Fantasiegeschichte: Die Vogelscheuche

Es war ein wunderschöner Tag im Herbst. Emma und ihr großer Bruder Leon machten eine Radtour mit ihrer Mutter. Sie fuhren auf Feldwegen. Ab und zu huschten Bäume vorbei. Die Kinder gruselten sich ein wenig und verloren den Anschluss zu ihre Mutter. „Wo ist Mama?“, wollte Leon von seiner kleinen Schwester wissen. „Keine Ahnung. Ich habe ein bisschen Angst“, erwiderte diese und fing an zu weinen. Die Geschwister stiegen ab und erschraken: Auf dem Feld neben ihnen stand eine riesengroße Vogelscheuche. Emma lief ein Schauer über den Rücken. Sie schluchzte: „Leon, ich hasse Vogelscheuchen.“ Das Mädchen wurde blass. Ihr Bruder entgegnete: „Ich auch.“ Sie zitterten am ganzen Körper, da kam das Ding zu allem Überfluss auf die beiden zugelaufen. Als das Mistteil genau vor ihnen war, drehte es sich um. Und wer stand da? „Mama!“, riefen die Tochter und der Sohn wie aus einem Mund. „Hast du uns erschreckt!“ „Euch kann man sehr leicht erschrecken. Ich musste mir nur ein Strohhut aufsetzen und mich etwas verkleiden und schon hattet ihr eine Todesangst vor mir.“ Sie lachten noch eine Weile miteinander, schnappten sich dann ihre Fahrräder und fuhren schließlich zurück nach Hause.

ENDE