Berlin – das heißt für uns nicht nur Politik zum Anfassen, sondern auch jede Menge gemeinsamer Erlebnisse. Natürlich standen Bundestag, Ministerien, Gedenkstätten und spannende Planspiele auf dem Programm. Besonders eindrücklich waren auch die Einblicke in die Geschichte von DDR und BRD, die uns gezeigt haben, wie sehr politische Entscheidungen den Alltag prägen. Genauso wichtig aber war das gemeinsame Erleben eines bunten Programms, das oft schon am Morgen begann und nicht selten bis in die Nacht andauerte. Zwar fährt die gesamte Jahrgangsstufe nach Berlin, doch für jede Klasse wird ein eigenes, individuelles Programm zusammengestellt – so konnte jede Gruppe ihre ganz eigenen Schwerpunkte setzen. Fünf Tage Hauptstadt bedeuteten für uns also intensive Begegnungen mit Geschichte und Gegenwart – und unvergessliche Momente als Jahrgangsstufe.
Wie abwechslungsreich die Berlinfahrt 2025 war, zeigen die folgenden Berichte: Vier Schülerinnen nehmen euch mit auf „ihren“ Tag in Berlin – zwischen Politik, Geschichte und besonderen Momenten im Klassenverbund, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Ein Tag in Berlin – Eindrücke, Ausblicke und gute Döner
Unser Tag in Berlin begann mit einem gemütlichen Frühstück – ein guter Start, bevor wir direkt hoch hinaus wollten: Mit dem schnellsten Aufzug Europas ging es auf die Aussichtsplattform des Panoramapunkts am Potsdamer Platz. Oben angekommen hatten wir einen beeindruckenden Blick über die Stadt. Der Tower war definitiv ein Highlight.
Danach stand ein kurzer Spaziergang zum Brandenburger Tor an – natürlich mit Zwischenstopps für Fotos. Anschließend hatten wir Zeit zur freien Verfügung und konnten Berlin Mitte auf eigene Faust erkunden. Ob kleine Läden, Cafés oder einfach die Atmosphäre – jeder hat etwas Passendes gefunden.
Am Nachmittag besuchten wir den Tränenpalast, eine Ausstellung am ehemaligen Grenzübergang Friedrichstraße. Die Einblicke in die Zeit der deutschen Teilung waren eindrucksvoll und gut aufbereitet.
Danach fuhren wir weiter in den Prenzlauer Berg. Der Stadtteil hatte eine entspannte Stimmung, viele kleine Läden und vor allem richtig gutes Essen – unter anderem einen Döner, der seinem Ruf als „bester in Berlin“ gerecht wurde. Zum Abschluss des Tages besuchten wir ein Theater in Kreuzberg. Dort wurde Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ aufgeführt – eine intensive, teilweise verstörende und ziemlich ungewöhnliche Inszenierung. Die Vorstellung hat auf jeden Fall Eindruck hinterlassen und war ein spannender Kontrast zum Rest des Tages. (Ana-Marija, 11a)
DDR-Geschichte neu gesehen
Die Berlinfahrt ist eine Fahrt, auf die man sich schon seit Beginn des Schuljahres gefreut hat. Die ganze Reise hat meine Perspektive auf die DDR und die Berliner Mauer noch einmal neu geprägt. Besonders gern möchte ich vom vorletzten Tag berichten:
Am Vormittag besuchten wir die East Side Gallery – zwar bei strömendem Regen –, doch ließen wir uns von den Kunstwerken inspirieren. Anschließend ging es zur Gedenkstätte Hohenschönhausen, wo uns ein ehemaliger Gefangener von seiner Zeit erzählte. Ich fand seine Schilderungen unglaublich bewegend, vor allem, wie offen er auf unsere Fragen reagierte.
Zwischendurch gab es eine Pause, in der man sich gemütlich mit Freunden unterhalten oder einfach die Zeit genießen konnte. Den Abschluss des Programms bildete eine Führung an der Berliner Mauer, bei der wir spannende Lebensgeschichten erfuhren.
Alles in allem war es ein Tag, der zum Nachdenken anregte – und zugleich eine schöne gemeinsame Zeit mit dem ganzen Jahrgang. (Sonia, 11c)
Im Maschinenraum der Politik
Während unserer Berlinfahrt haben wir spannende Einblicke in die Geschichte der Hauptstadt, die deutsche Teilung und das Leben in der DDR bekommen. Am letzten Tag stand dann Berlin als Zentrum der Politik im Mittelpunkt.
Am Vormittag waren wir im Deutschen Dom, um im Rahmen eines Planspiels eine Debatte des Bundestags nachzuspielen. Anfangs waren wir noch etwas planlos, aber nach einer kurzen Fraktionsbesprechung ging’s los: Wir mussten die Meinung unserer Fraktionen zur Wiedereinführung der Wehrpflicht vertreten – egal, ob wir von dieser überzeugt waren oder nicht. Ein bisschen wie Schauspiel mit politischem Anstrich. Dass das in der echten Politik auch manchmal so läuft und man nicht immer die Meinung seiner Fraktion teilt, bestätigte später Wolfgang Stefinger, CSU-Abgeordneter aus München-Ost. Leider verriet er uns nicht, bei welchen Abstimmungen er sogar gegen seine eigene Fraktion gestimmt hat – Schade eigentlich, das wär spannend gewesen.
Unsere Fragerunde wurde ziemlich abrupt durch einen sogenannten „Hammelsprung“ unterbrochen. Deshalb konnten wir leider nur wenig über seine persönliche Haltung erfahren. Was wir aber gelernt haben: Als Politiker braucht man wirklich Nerven. Denn Herr Stefinger ist trotz blinkender Lichter, Durchsagen und einem ständig auf die aktuelle Lage im Bundestag gerichteten Blick total entspannt geblieben.
Eine Kuppelführung durfte an einem solchen Tag natürlich auch nicht fehlen! Obwohl die Influencerin Katja Krasavice, die genau an dem Tag ihr Shooting für ihr neues Album „Bundeskanzlerin“ gemacht hat, dem Bundestag die Aufmerksamkeit mancher Schülerinnen und Schüler geklaut hat, waren am Ende doch alle oben in der Kuppel.
Nach drei Tagen Input haben wir uns dann zur Abrundung unseres Aufenthalts in Berlin eine kleine Spreerundfahrt gegönnt. Gutes Essen und ein kleines Berlin-Feeling am Abend durften natürlich auch nicht fehlen.
Insgesamtes Fazit der Berlinfahrt: lehrreiche und interessante Inhalte, fast nur schönes Wetter für eine Stadterkundung und eine erfolgreiche Stärkung der Beziehungen zwischen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften. (Marietta, 11c)
Ein Blick auf das geteilte Berlin
Trabi fahren, Ostdeutscher Slang und Bilder von Badeurlauben am FKK-Strand: All das hatte uns das DDR-Museum zu bieten, das wir früh Morgens an seiner schönen Lage direkt an der Spree besuchten. Natürlich zeigte die Ausstellung sehr informativ sowohl die schönen als auch die schwierigen Seiten der DDR und klärte auch über die Stasi auf. Nachdem wir die Ausstellung bewundert und uns alle einmal in den Trabi gesetzt hatten, ging es weiter zum ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Dort gaben wir unsere Taschen ab und wurden von Guides durch das Gefängnis geführt, wo wir uns die Zellen der Insassen sowie die Gummizelle ansehen konnten, während uns von den schrecklichen Bedingungen, die damals herrschten, erzählt wurde.
Nach diesem wichtigen, aber eher bedrückenden Programmpunkt hatten wir etwas Freizeit, die wir nutzten, um uns in der Hauptstadt kulinarisch auszuprobieren. Als wir uns wieder an der Stelle trafen, an der früher die Mauer stand, wurden wir von einem gut informierten Guide in Empfang genommen, die durch ihr umfangreiches fachliches Wissen selbst unsere anspruchsvolle Lehrkraft Frau Schmidpeter überzeugen konnte.
Als letztes stand auf unserem Programm noch ein weniger informierender, dafür aber umso lustigerer Punkt, der den zuvor doch etwas bedrückenden Veranstaltungen gegenüberstand: ein Besuch beim Open Mic im Comedyclub „Mad Monkey”, bei dem 13 verschiedene Comedians neues Material ausprobierten und auch mit uns ins Gespräch kamen, wobei sie unseren Lehrer Herrn Plank besonders gerne auf die Schippe nahmen.
Zurück im Hotel fühlten wir uns körperlich wie geistig erschöpft, aber bereichert. (Ilva, 11d)






