Nicht wegschauen, dagegen reden und aufklären. Was als Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen begann – politisch motivierte Angriffe auf Politikerinnen und Politiker, das Erstarken rechter Parteien und zuletzt der Sylt-Skandal, bei dem ein Partylied zur ausländerfeindlichen Parole umfunktioniert wurde – wuchs sich schnell zu einem Projekt mit echtem Herzblut aus. Wir wollten nicht einfach zusehen. Wir wollten verstehen, erklären, Haltung zeigen – nicht wegschauen, sondern dagegen reden und aufklären. Die Idee, beim Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung mitzumachen, war dabei mehr als eine spontane Eingebung. Uns war klar, dass die Gewinnchancen bei über 1.250 eingereichten Beiträgen gering sein würden. Doch gerade das spornte uns an. Wir wollten etwas schaffen, das Bestand hat – einen Beitrag, der nicht nur informiert, sondern auch berührt. In Arbeitsgruppen gingen wir der Frage nach, was Rechtsextremismus heute eigentlich bedeutet, welche Strategien rechtsextreme Gruppen nutzen, um ihre Botschaften im Netz zu verbreiten, und warum gerade bestimmte gesellschaftliche Gruppen besonders anfällig dafür sind. Je mehr wir recherchierten, desto stärker wurde das Bedürfnis, unsere Erkenntnisse weiterzugeben – nicht belehrend, sondern auf Augenhöhe. Trotz der ernsten Thematik herrschte während der Arbeit eine offene, oft auch heitere Atmosphäre. Wir tauschten uns digital aus, gaben uns gegenseitig Feedback und entwickelten Schritt für Schritt unser Konzept. Dabei gelang es uns, konzentriertes Arbeiten mit echtem Teamgeist zu verbinden – auch dank eines gewissen Vorrats an Süßigkeiten und Leberkässemmeln, der in kritischen Phasen über kleine Durchhänger hinweg half.  Ein besonderer Höhepunkt war die Organisation der Experteninterviews. Dass wir mit Christian Springer, Kabarettist und ehemaliger Schüler unserer Schule, sowie mit Fachleuten aus Polizei, Justiz und Wissenschaft sprechen durften, war für uns eine große Bereicherung. Besonders das Gespräch zwischen Herrn Springer und unserer Schulleiterin Frau Duschka im Tonstudio war ein Moment, den viele von uns nicht so schnell vergessen werden – zumal mitten in der Aufnahme Florian Silbereisen ins Studio platzte. Auch die kreative Umsetzung des Podcasts forderte uns heraus: Von der Themenauswahl über das Schreiben der Drehbücher bis hin zur Aufnahme und Nachbearbeitung war jeder von uns auf seine Weise beteiligt. Wir probierten verschiedene Formate aus, diskutierten über Klang und Struktur – und wuchsen dabei an unseren Aufgaben. Am Ende entstand ein Podcast, auf den wir nicht nur inhaltlich stolz sind. Es ist uns gelungen, ein komplexes Thema verständlich und differenziert aufzubereiten – und dabei auch den Aspekt des Populismus als zusätzliche Perspektive einzubinden. Dass unser Beitrag künftig in der Verfassungsviertelstunde verwendet wird, macht uns besonders stolz. Denn er zeigt, wie wichtig es ist, junge Stimmen ernst zu nehmen – gerade bei Themen wie Extremismus und Demokratie.  Und dann kam das Unerwartete: Wir haben gewonnen. Unser Beitrag wurde aus über 1.250 Einsendungen ausgewählt. Mit einem Teil des Preisgeldes unterstützen wir ein Tierheim und den Verein Orienthelfer e.V. Den Rest investieren wir in eine gemeinsame Reise nach Wien. Und auch dort gilt – ganz gleich, ob im Museum, im Prater oder im Kaffeehaus:  Nicht wegschauen, dagegen reden und aufklären.